Rezension: Vinny-vieh – Carrier of the Mask

In Carrier of the Mask geht es um den Flüchtling Dion, der beide Arme durch eine Landmine verliert und in einer Welt lebt, in der ein Menschenleben nichts mehr wert ist. Seine einzige Hoffnung ist eine Maske aus dem verbotenen Land…


Meine Meinung

Vor kurzem fragte mich die Autorin und Grafikerin, die unter dem Pseudonym Vinny-vieh schreibt und zeichnet, für ihr Comicdebüt Carrier of the Mask an, welches zur Comic Con (30.6.-01.07.) in Stuttgart erscheinen wird, und bereits vorbestellt werden kann. Aufgrund der beeindruckenden Zeichnungen auf ihrer Website und dem interessant klingenden Inhalt nahm ich das Angebot an. Gemeinsam mit Jill widmete ich mich also dem Comic, das durch den Zeichenstil und die schwarz-weiß Bilder an einen Manga erinnert.

Die ersten, farbig gehaltenen, Seiten bieten einen angenehmen Einstieg in die Geschichte, die im Jahr 3030 spielt. Die Menschen haben einen verheerenden Krieg hinter sich, der zu Beginn kurz erläutert wird. Es herrscht eine Diktatur, angeführt von der Ordnung. Die Bevölkerung fristet in Lagern ihr Dasein, in denen Schwerstarbeit stattfindet. Menschen besitzen Nummern, die in Systemen registriert werden und arbeiten für Credits (1 Arbeitsstunde = 1 Credit), die sie beispielsweise für Freigang einlösen können.

Dort lebt auch Dion Estil, ein 17-jähriger, der seit sieben Jahren im Lager arbeitet und keine Angehörigen hat. Im Verlauf der Geschichte wird er bei einem Freigang durch ein Kriegsrelikt schwer verletzt und verliert daraufhin beide Arme. Im letzten Teil des Buches treten mehrere Personen auf, die scheinbar einen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf nehmen werden, über die ich jedoch noch nicht allzu viel erfahren habe.

Immer skurriler und rasanter entwickelt sich die Geschichte, sodass ich kaum gemerkt habe, wie flott ich plötzlich durch die Seiten geflogen bin. Die letzten Seiten habe ich mehrfach gelesen, um auch nichts zu verpassen. Dadurch, dass einiges offen blieb, bin ich natürlich super gespannt auf die Fortsetzung, die hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt, denn ich muss unbedingt wissen, was es mit der Maske auf sich hat und näheres über Dions weiteren Verbleib erfahren. Das letzte Drittel wirkte auf mich wie ein wahnsinniger Albtraumtrip und ich bin neugierig darauf, herauszufinden, was es damit nun auf sich hat – was davon der Realität entspricht, und was nicht.

Insgesamt gefiel mir die besondere Thematik richtig gut, einerseits löst Dions starke Verletzung Mitleid in mir aus, andererseits empfinde ich ihn als stark, denn trotz der immenser Einschränkung hat er nicht aufgegeben und weiter gekämpft, auch ohne Arme. Zwar gibt es – bis auf den Anfang – nur schwarz-weiß Bilder, jedoch kamen die düsteren Momente dennoch gut rüber. Viele Bilder wirkten grausam, andere total skurril und abschreckend, was insgesamt eine gewisse Faszination besaß. Der erste Band der Reihe bietet somit einen spannenden Einstieg in die Geschichte von Dion. Etwas verwirrend finde ich, dass in der oberen Ecke des Covers ein 18+ abgedruckt ist, auf der Verkaufsseite jedoch ab 16 Jahren steht. Ich würde tatsächlich eher zu ersterem neigen, was auch von der Autorin vorab so in ihrer Nachricht an mich kommuniziert wurde.

Sehr hilfreich fand ich, neben der zeitlichen Einordnung zu Beginn, die kleine Vorschau auf den 2. Band sowie die Auflistung der Fraktionen und ein paar Gast-Auftritten im Comic. Darüberhinaus wurde hinten noch eine Übersicht verschiedener Fanarts zum Protagonisten angefügt.

Fazit

Mit Carrier of the Mask hat die Autorin ein wahnsinnig spannendes, skurriles, und faszinierendes Comicdebüt erschaffen, das mich sehr gut unterhalten hat. Aufgrund der grausamen und grotesken Szenen spreche ich eine Empfehlung ab 18 Jahren aus und würde abgesehen davon behaupten, dass es für Manga- und Comiceinsteiger geeignet ist.

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Weitere Meinungen

Mit dem Auftakt zu Carrier of the Mask hat Vinny-Vieh eine einzigartige Kulisse und eine faszinierende Atmosphäre geschaffen.Letterheart


InhaltGRAUSAMER ALS DER TOD

In einer Welt, in der ein Menschenleben nichts mehr wert ist, verliert Dion beide Arme durch eine Landmine. Seine einzige Hoffnung ist eine Maske aus dem verbotenen Land.“ – Quelle

Werbung | Vinny-vieh | Carrier of the Mask Band 1: The first step into Hell | 152 Seiten | 10€ | Softcover DIN A5 | ab 16 Jahren | Juli 2018 | Zum Comic

Vielen Dank an Vinny-vieh für das Rezensionsexemplar.*

10 Antworten zu “Rezension: Vinny-vieh – Carrier of the Mask”

  1. Liebe Nicci,
    der Comic hört sich echt richtig interessant an! Auch dieser ist direkt auf meine Wunschliste gewandert.
    Schön, dass dir der Comic so gut gefallen hat und ein Glück bin ich schon über 18 :D :D

    Liebe Grüße,
    Becca :)

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  2. Liebe Nicci,

    Wow der Comic klingt unglaublich toll! Schön, dass sie an euch herangetreten ist und euch direkt begeistern konnte. Deine Rezension hat mich schon mit dem ersten Absatz überzeugt und ich werde den Comic und die Zeichnerin definitiv unterstützen!
    Ich versuche mich einfach von der +18 Wertung nicht abschrecken zu lassen (als kleiner Schisser ^^)
    Alles Liebe,
    Marion

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    • Liebe Marion,
      ja, das fand ich auch richtig toll. :) Das war meine erste Comic/Manga-Selfpublisher-Anfrage, hihi.

      Ach wie schön, das freut mich. Ich hoffe sehr, dass es dir gefallen wird. Es gab ein paar Zeichnungen die ziemlich krass waren, aber man muss ja nicht minutenlang drauf starren :) Das wird sicherlich alles gut gehen.

      Liebe Grüße

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  3. Hallo Nicci,

    vielen Dank für die Vorstellung dieses Comics! Bei Vinny-Vieh musste ich erstmal scharf nachdenken, weil mir der Pseudonym so bekannt vorkam… Hat sich rausgestellt, dass wir auf der Games Convention 2007 beide Tifa aus Final Fantasy gecosplayt haben! Und ich habe sogar noch einen alten Conhon-Eintrag von ihr gefunden :) Wie toll, dass jetzt ihr eigener Comic erscheint, den werde ich auf jeden Fall unterstützen!

    Liebe Grüße
    Anja

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