Rezension: Martin Baltscheit – Der einsamste Wal der Welt

Hier handelt es sich um ein Bilderbuch über einen Wal, dessen Gesang aufgrund eines angeborenen Sprachfehlers zu hoch ist, sodass ihn die anderen Wale nicht hören können.


Meine Meinung

Auf der Leipziger Buchmesse wurde uns dieser Titel vorgestellt. Alleine die Thematik rührte Jill und mich zu Tränen, sodass wir ganz gespannt auf das Bilderbuch waren und uns schon auf die Ankunft dessen freuten.

Man kennt den Wal unter 52-Hertz-Wal, der einsam und allein im Pazifik lebt und seit Jahren wissenschaftlich begleitet wird. In diesem Bilderbuch berichtet Martin Baltscheit seine ergreifende Geschichte auf eine angenehme, kindliche Art und Weise. Das große Format des Hardcoverbuches und die dicken Seiten laden auch jüngere Leser zum Stöbern ein. Den Start bildet ein wundervolles, wahres Vorwort.

Und darum ist jede Geschichte, die wir über andere Tiere erzählen, immer auch nur eine Geschichte von uns selbst.
(Vorwort, Der einsamste Wal der Welt)

Auf 48 Seiten befinden sich wunderschöne Bilder, die das Leben im Meer darstellen und den Verlauf der Geschichte des einsamsten Wales abbilden. Manche Bilder wurden auf ganzen Doppelseiten dargestellt und beinhalten meist wenig Text, was der Geschichte jedoch keinen Abbruch tut, im Gegenteil. Es lässt dem Leser viel Interpretationsspielraum. Ich lernte den Wal kennen, seine Familie und andere Bewohner des Pazifik. Ebenfalls wurde erläutert, wie der Forscher auf den Wal getroffen ist und was der Wal dann eventuell darüber gedacht haben könnte.

Leider endet die Geschichte relativ offen, was ich mir anders gewünscht hätte. Ich hatte angenommen, dass in diesem Bilderbuch die einzigartige und recht zufällige Freundschaft zwischen Wal und Forscher dargestellt wird und dadurch aufzeigt, dass auch für einsame Lebewesen Hoffnung besteht. Aus kindlicher Sicht tut das Bilderbuch dennoch seinen „Job“, denn am Ende gibt es eine wertvolle Botschaft: Jeder findet jemanden, der zu einem passt, egal wie anders man doch ist. Und genau das fand ich wirklich gelungen an dem Buch. Zuletzt entdeckte ich noch das wunderschöne Unterwasser-Panorama zum Ausklappen auf 100cm, was durch die schönen, bunten Farben zum Staunen und Entdecken einlädt.

Fazit

Insgesamt stellt dieses Bilderbuch über einen einsamen Wal ein schönes Leseerlebnis für Zwischendurch dar, welches sicherlich besonders jüngere Leser thematisch wie visuell anspricht, aber auch Erwachsene mit den wundervollen Illustrationen verzaubern kann.

Kategorie: Zwischendurchlektüre

Der einsamste Wal der Welt1

Weitere Meinungen

Durch die farbenfrohe und detailreiche Gestaltung aber sicherlich ein tolles Unterwasserabenteuer für kleine Entdecker!Letterheart


Inhalt„Es gibt einen Wal, dessen zu hohe Stimme die anderen Wale nicht hören können. 1989 wurde an der Westküste der USA von einem U-Boot-Abwehr-Hydrohon der US-Marine erstmals der Gesang eines Wales aufgenommen, der aufgrund eines angeborenen Sprachfehlers viel, viel höher sang als alle anderen Wale. Man geht davon aus, dass andere Wale ihn nicht hören und er andere nicht hören kann. Der Wal lebt unter dem Namen „52 hertz“ als „der einsamste Wal der Welt“ allein im Pazifik und wird seit Jahren wissenschaftlich begleitet. Martin Baltscheit erzählt und illustriert seine bewegende Geschichte.

Am Ende des Buches gibt es eine große Ausklapp-Seite mit über 100 cm Breite mit einem großen Unterwasser-Panorama zum Staunen und Entdecken.

Inzwischen hat dieser Wal sogar einen eigene Wikipedia-Seite unter „52 Hertz“. Viele Organiationen und Spender (u.a. Leonarado di Caprio) unterstützen die Suche und Begleitung des Wales.

In der Düsseldorfer Tonhalle fand am 24.06.2018 mit großem Beifall die Uraufführung einer Kinderymphonie zum „Einsamsten Wal der Welt“ statt.“ – Quelle

Werbung | Martin Baltscheit | Der einsamste Wal der Welt | Bilderbuch | 48 Seiten | 16€ | ab 4 Jahren | 28.06.2018 | Leseprobezum Buch

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar.*

7 Antworten zu “Rezension: Martin Baltscheit – Der einsamste Wal der Welt”

  1. Liebe Nicci,

    eine wirklich schöne und ehrliche Rezension, da kann ich mich deiner Meinung nur anschließen!
    ich hatte mir auch irgendwie mehr erhofft…fand aber wirklich, dass die Illustrationen einiges wieder rausgeholt haben.

    Liebste Grüße <3 Jill

    Gefällt 1 Person

  2. Liebe Nicci,
    was für ein außergewöhnliches Leseerlebnis! Der einsamste Wal der Welt ist so ein melancholischer Titel, das gefällt mir gut. Irgendwie reizt mich das Buch schon. Hat es dich traurig zurückgelassen oder eher zufrieden? Ich mag melancholische Geschichten, aber brauche irgendwie doch mein Happy Abend 😅 Da bin ich mir nicht sicher, ob mir die schöne Lektion, dass jeder jemanden findet, der zu einem passt, mir genügt! Hmm!
    Liebe Grüße,
    Janika

    Gefällt 1 Person

    • Liebe Janika,
      naja also es endet ja total offen, also gab es irgendwie kein zufrieden oder traurig, eher ein „Huch, wo sind die restlichen Seiten?“ :-D Somit gibt es auch kein Happy End, aber man weiß, dass es dem Wal nicht unbedingt schlecht geht. Und wie das Vorwort schon sagte, alles, was wir in Tierempfindungen reininterpretieren sagt ja auch eher was über uns selbst aus.

      Liebe Grüße

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