Rezension: Laura Kneidl – Verliere mich. Nicht

Verliere mich. Nicht

Laura Kneidl | Verliere mich. Nicht | Band 2 der Dilogie | New Adult | Verlag: Lyx | Leseprobe | 26.01.2018 | 470 Seiten | TB: 12,90€ / eBook: 9,99€ | Amazon**

Achtung! Hier handelt es sich um den zweiten Band einer Dilogie!

Rezension Band 1

Mit Luca war Sage glücklicher als je zuvor in ihrem Leben. Er hat ihr gezeigt, was es bedeutet, zu vertrauen. Zu leben. Und zu lieben. Doch dann hat Sage‘ dunkle Vergangenheit sie eingeholt – und ihr Glück zerstört. [Quelle]


Den Klappentext habe ich eben gekürzt aufgeführt, weil er meiner Meinung nach viel zu viel über den Verlauf verrät. Ich bin sehr froh, dass ich ihn erst nach Beenden der Geschichte gelesen habe. Falls ihr ihn euch aber durchlesen möchtet, findet ihr ihn ganz unten zum Aufklappen.

Der erste Band der Dilogie, Berühre mich. Nicht, hat mich total begeistert. In diesem Beitrag habe ich euch 10 Gründe genannt, wieso ihr das Buch unbedingt lesen solltet. Eine Woche vor dem Release des zweiten Bands lag dieser sogar schon im Thalia aus, was dafür sorgte, dass wir wie die Wilden den Tisch leergeräumt und die Bücher mitgenommen haben. Nach dem offenen Ende des ersten Teils mussten wir sofort weiterlesen. Die Freude war hoch, denn schließlich wurde die Wartezeit sogar um eine Woche verkürzt. Der erste Band war ein wahrliches Highlight und dann.. das. 

Geburtstagswochenende2

Verliere mich. Nicht knüpfte unmittelbar an die Ereignisse des Vorgängers an, was ich sehr angenehm fand. Die Freude hielt jedoch nicht sehr lange an, denn schnell wurde mir klar, dass sich die Protagonistin Sage zum Negativen entwickelte und wenig davon beibehielt, wodurch sie mich im ersten Band beeindrucken konnte. Charakterzüge die sie ausmachten verblassten, weggefegt waren ihre Toleranz und Lockerheit trotz Angststörung. Sie wirkte zeitweise wie eine Diva, die ein Drama nach dem nächsten inszenierte. Es gab mehrere Handlungen und Äußerungen von Sage, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Leider wurde sie mir dadurch immer unsympathischer. Am schlimmsten fand ich persönlich, dass sie bestimmte Dinge, die im ersten Band eine sehr hohe Bedeutung für sie hatten, so hoch, dass sie ihr Angst machten, einfach vergessen hat. Absolut nicht nachvollziehbar für mich.

Ein Lichtblick in dem Ganzen war Luca, der so freundlich, humorvoll und lieblich war wie gewohnt – zum Glück! Auch der Schreibstil war wieder sehr angenehm, ich konnte das Buch in einem Rutsch durchlesen, es gab ein paar Spannungspunkte und Emotionen wurden angemessen und mitreißend beschrieben, jedoch wurden sie ein wenig von meiner negativen Stimmung beim Lesen überschattet. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass auch dieser Band ein Highlight für mich sein wird – leider bin ich nach wie vor etwas deprimiert.

Was mir allerdings richtig gut gefallen hat waren die vielen Fangirlmomente und Aspekte, in denen ich mich wiederentdeckt habe. Auch in diesem Teil hatte ich somit immer mal wieder das Gefühl, dass die Autorin Kameras bei mir und meinen Freunden installiert hat.

Die Nebencharaktere trugen ihren Teil zur Geschichte bei, doch hier wirkte es mit der Zeit so, als hätte Laura Kneidl sich in ihren Handlungspunkten verloren. Es wurden zahlreiche diverse Aspekte ganz nebebei eröffnet – Ernährungsformen, Legasthenie, Pansexualität, psychische/psychosomatische Störungen, etc. – doch die meisten davon verliefen im Sande, sodass ich mich am Ende fragte, mit welcher Intention sie überhaupt erwähnt wurden. Zunächst fand ich die Aspekte ziemlich cool, zumal sie nicht ausdiskutiert oder in Frage gestellt, sondern als gewöhnlich dargestellt wurden, jedoch scheinbar leider ohne weiteren Stellenwert.

Nach 360 Seiten war mir klar, dass da nicht mehr viel kommen konnte, was das Ruder herum reißen würde, es gab viel zu viele offene Konflikte, die auf den verbliebenen 110 Seiten gelöst hätten werden müssen. Was mir dann leider, wie schon erwartet, überhaupt nicht gefallen hat war das abrupte Ende und die Botschaft des Ganzen. Alles, was ich an Berühre mich. Nicht geliebt und gefeiert habe war dahin, denn letztendlich kam am Ende genau das Klischee, was ich in diesem Setting als absolut störend empfunden habe. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel: Schlussendlich heilt die Liebe alles. Ich hätte mir gewünscht, dass es am Ende weiterhin um Sage und ihre Eigenständigkeit gehen würde, die ihr im ersten Band ja super wichtig war. Auch spielten ihre Freunde zum Schluss keine große Rolle mehr, im Epilog wurde alles meiner Meinung nach recht lieblos abgehandelt. Als ich das Buch zugeklappt hatte bildete sich nur ein großes Fragezeichen und damit einhergehend Fragen über Fragen: Was ist denn damit? Und damit? Und damit? Und wo war er? Und sie? 

Verliere mich. Nicht ist für mich persönlich eine enttäuschende Fortsetzung. Im Prinzip handelt es sich um einen netten New Adult Roman für Zwischendurch, ohne großen Tiefgang. Lasst euch von meiner Rezension nicht abschrecken – Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, es gibt auch zahlreiche positive Meinungen. 

Kategorie: Zwischendurchlektüre


Weitere Meinungen

„Während der erste Teil dennoch immer eines meiner Highlights bleiben wird, konnte mich Teil Zwei leider nicht so ganz überzeugen und ließ mich mit gemischten und auch enttäuschten Gefühlen zurück. Dennoch würde ich es nicht als schlecht bezeichnen, sondern eher – auch wenn es schmerzt – als typisches NA Buch mit doch einigen Klischees.“ – ivy.booknerd

„Ich habe mir so viel erhofft und gewünscht von diesem Buch, was sich leider alles nicht erfüllt hat. Gerade im Verhältnis zum ersten Band bin ich wirklich traurig und enttäuscht und ärgere mich schon wieder sehr über den Verlauf der Geschichte, so unendlich viel verschenktes Potenzial.“ – Letterheart

„Meine liebsten Charaktere schienen wie verschwunden, Entwicklungen wurden abrupt abgehandelt und das Ende lag plötzlich einfach so vor mir“ – Sarah Ricchizzi

„Schlussendlich kann ich nur sagen, dass „Verliere mich. Nicht.“ im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger weit weniger Tiefgang, Originalität und Emotionalität besaß und mich etwas enttäuscht zurückließ.“ – Schwarzbuntgestreift

„Mit fällt es immer schwer ein Buch schlecht zu bewerten und vielleicht bin ich unfair, weil Laura Kneidl mich im ersten Teil so überrascht hat. Weil der erste Teil sehr hohe Erwartungen gesetzt hat – aber wenn man weiß, wie viel Potenzial vorhanden ist, tut es noch mehr weh.“ – Bookaholic.

Verliere mich. Nicht. hat mich am Ende zwar mit einem zufriedenen Gefühl zurückgelassen, aber mehr auch nicht. Es war gut, aber eben nicht sehr gut. Es hat mich unterhalten, aber leider nicht begeistert.“ – Kunterbunte Flaschenpost

„Alles in allem hat mir „Verliere mich. Nicht.“ sehr viel Spaß beim Lesen bereitet und gerade das Ende war wundervoll. Spannung, Emotionen, Drama und der sensible Umgang mit schwierigen Themen kamen hier nicht zu kurz.“ – Herzdeinbuch

Blatt-Trenner

 

Klappentext

Sie fürchtet sich vor der Liebe. Doch noch mehr fürchtet sie, ihn zu verlieren …
Mit Luca war Sage glücklicher als je zuvor in ihrem Leben. Er hat ihr gezeigt, was es bedeutet, zu vertrauen. Zu leben. Und zu lieben. Doch dann hat Sage‘ dunkle Vergangenheit sie eingeholt – und ihr Glück zerstört. Sage kann Luca nicht vergessen, auch wenn sie es noch so sehr versucht. Jeder Tag, den sie ohne ihn verbringt, fühlt sich an, als würde ein Teil ihrer selbst fehlen. Aber dann taucht Luca plötzlich vor ihrer Tür auf und bittet sie, zurückzukommen. Doch wie soll es für die beiden eine zweite Chance geben, wenn so viel zwischen ihnen steht?
„Dieses Buch bricht einem das Herz und setzt es anschließend liebevoll wieder zusammen.“ Mona Kasten
Das große Finale der mitreißenden Liebesgeschichte von Sage und Luca! [Quelle]

 


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11 Antworten zu “Rezension: Laura Kneidl – Verliere mich. Nicht”

  1. Hallo Nicci,
    ich habe mir Dein Rezension die ganze Zeit aufgespart, weil ich beide Bände lesen wollte. Jau, was kann ich sagen, ich schließe mich Deinen Gedanken vollumfänglich an. Du schilderst die Probleme, die ich mit dieser Fortsetzung hatte, so ziemlich 1:1.

    Schade, wie viel Potential hier verschenkt wurde. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass man die Autorin mit einem möglichst schnellen zweiten Band zu sehr unter Druck gesetzt hat.

    Viele Grüße,

    Steffi

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  2. Liebe Nicci,

    Ich freue mich, dass auch deine Rezension nun online ist!
    Deinen Unmut kann ich vollkommen nachempfinden, ich hatte mir auch so unendlich viel mehr erhofft. Finde aber, dass du deine Kritikpunkte wirklich gut eingebracht und erklärt hast!

    Liebe. ❤

    Gefällt 1 Person

  3. Hallo liebe Nicci,
    ich kann dich so gut verstehen! Ich selbst war auch enttäuscht von „Verliere mich. Nicht.“, wenn auch nicht ganz aus denselben Gründen. Es ist schade, denn Band 1 war/ist für mich etwas ganz Besonderes unter den New Adult Büchern und der Folgeband verleiht dem irgendwie einen leicht faden Geschmack.

    Ganz liebe Grüße,
    Maike

    PS: Deinen neuen Header finde ich toll! <3

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    • Hey Maike!
      Würdest du mir die Gründe, wegen denen du enttäuscht bist, nennen? Das würde mich sehr interessieren.

      Genau so sehe ich das auch. Das ist wirklich super schade :/

      Liebe Grüße und DANKE! <3

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      • Ich möchte hier den Kommentaren nicht zu sehr ins Detail gehen und dadurch eventuell jemanden spoilern, deswegen nur so viel: ich fand, dass die Liebesgeschichte hier viel zu sehr im Fokus stand und alles, was in Band 1 wichtig war (Sages Kampf für ihr neues Leben, ihre Angststörung und auch Alan) dadurch in den Hintergrund gerutscht ist.

        Wenn du Lust hast, kannst du mich gerne auf dem Blog besuchen kommen, meine Rezension zum Buch ist nämlich bereits online und da gehe ich ein bisschen genauer darauf ein, was mich gestört hat.

        Liebe Grüße,
        Maike

        Gefällt 1 Person

      • Ja, da hast du recht! Ich wollte in meiner Rezension auch nicht zu ausschweifend werden, hatte erst überlegt sogar nur eine Kurzrezi zu schreiben.

        Oh, ich schaue direkt vorbei. Bei der Google Suche wurde sie mir leider nicht angezeigt.

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