Rezension: Marie Lu – Young Elites

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Nach Legend taucht Bestsellerautorin Marie Lu mit ihrer neuen historischen Fantasy-Reihe Young Elites in eine Welt voller Magie ein und zeigt eine Heldin, die zwischen Liebe und Dunkelheit gefangen ist.

Über Nacht verfärbten sich Adelinas wunderschöne schwarze Haare plötzlich silbern. Seit sie das mysteriöse Blutfieber überlebte, ist die Tochter eines reichen Kaufmanns gezeichnet und von der Gesellschaft verstoßen. Aber die Krankheit hat ihr nicht nur eine strahlende Zukunft genommen, sondern auch übernatürliche Kräfte verliehen. Und Adelina ist nicht die Einzige. Die Gemeinschaft der Dolche wird vom König gejagt und gefürchtet, denn mit ihren unerklärlichen Fähigkeiten sind sie imstande, ihn vom Thron zu stürzen. Doch dazu benötigen sie Adelinas Hilfe …

X-Men meets Die rote Königin: Eingebettet in eine märchenhafte Welt, die an das Venedig der Renaissance erinnert, erzählt Spiegel-Bestsellerautorin Marie Lu die Geschichte von Adelina, einer sehr komplexen Heldin, die zunehmend von der rachgierigen Dunkelheit, die sie in sich trägt, übermannt wird.

Die Gemeinschaft der Dolche“ ist der erste Band der Young Elites-Trilogie.
(Quelle: Loewe Verlag)

Als ich Mitte letzten Jahres hörte, dass es eine neue Trilogie von Marie Lu geben wird war ich Feuer & Flamme. Ihre Legend Reihe gefiel mir total gut, somit war klar, dass ich auch Young Elites unbedingt lesen möchte. Somit fragte ich es schon recht früh im Loewe Verlag an und bekam eine Zusage. Anfang Dezember erreichte mich dann Überraschungspost, die einen Handspiegel und einen Brief inklusive Link zu einer Website enthielt, auf der man seine persönliche Fähigkeit herausfinden konnte. Und dies kam bei mir heraus:

„Du hast die Gabe der Illusion!
Du kannst andere Menschen Dinge sehen lassen, die gar nicht existieren – allerdings musst du noch viel üben, um deine Fähigkeit wirklich kontrollieren zu können. Die Energie für diese Gabe kannst du aus Emotionen in deiner Umgebung wie zum Beispiel Hass oder Angst ziehen. Leider sind Begabte wie du in deiner Welt gefürchtet und verhasst. Schließt du dich der Gemeinschaft der Dolche an, um es all den Menschen heimzuzahlen, die dich schlecht behandeln, oder entscheidest du dich für einen anderen Weg?“

www.young-elites.com

Meine Meinung

Das Cover gefiel mir bereits, als ich die ersten Fotos sah – übrigens finde ich es schöner und passender, als das der englischen Ausgabe. Als ich mein Exemplar dann in den Händen hielt, sprach mich vor allem der schöne Schriftzug an, der sich haptisch vom Rest abhob. Ein Highlight war, dass es eine Karte zur Geschichte gibt. Ich finde es toll, wenn ich zwischendurch die Handlungsorte verfolgen kann.

Die Kapitel wurden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die zu Beginn namentlich gekennzeichnet wurden. Dabei bediente sich die Protagonistin Adelina der Ich-Perspektive und die anderen der eines Erzählers in der dritten Person.
Sie endeten meistens mit einem kleinen Cliffhanger, sodass ich das Buch manchmal nicht aus der Hand legen wollte.

Der Start der Geschichte war rasant, ich wurde unmittelbar ins Geschehen hineingezogen und wollte wissen, was los ist und vor allem, wie Adelina in diese Situation geriet.
Die Spannung konnte recht gut gehalten werden, insbesondere in den letzten 100 Seiten habe ich total mitgefiebert. Die Thematik der Gemeinschaft der Dolche und dem Königshaus fand ich interessant und dynamisch. Adelina befand sich dadurch in einem kontinuierlichen Katz-und-Maus-Spiel. Auch wusste ich als Leser selbst nicht immer genau, wer vertrauenswürdig und wer böse war, oder ob es überhaupt ein „Gut gegen Böse“ gab.
Auch Adelina zeigte sich diesbezüglich schwankend. Sie war verletzlich, aber auch stark. Gefährlich, aber auch beschützend. Die Motivation ihres ambivalenten Handelns lag im Suchen und Wiederfinden einer bestimmten Person, die ihr nahe stand. Auf dem Weg dahin gab es einige überraschende Wendungen. Ihre Gabe, die von bestimmten Gefühlen genährt wurde, und deren Darstellung fand ich interessant. Ebenso die Integration ihrer Alpträume und Flashbacks in ihre Vergangenheit beispielsweise anhand situativ passender gedanklich auftretender Äußerungen ihres Vaters fand ich gelungen, auch schauderte es mich teilweise. Adelina durchlebte eine immense Entwicklung, die jedoch nicht unbedingt positiv, für mich jedoch zum Teil verständlich war. Ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten Teil mit ihr weitergeht.

„Niemand will wirklich, dass man ist, wie man ist. Die Menschen wollen, dass man die Version seiner selbst ist, die sie mögen.“ (S. 112)

Die anderen Charaktere waren leider recht blass, obwohl sie für die Gemeinschaft nicht unwichtig waren. Da fehlten mir Emotionen, Hintergründe und Informationen.
Raffaele wirkte wie ein Schönling, war der Elite gegenüber sehr loyal und stellte dessen Sicherheit und Transparenz untereinander stets an erste Stelle.
Dann gab es noch Enzo. Diese „Ich-bin-Enzo-verfallen“-Angelegenheit war für mich weder authentisch noch präsent, auch wenn ich die Entwicklung zum Ende hin sehr dramatisch fand und über das Ergebnis schockiert war. Diesbezüglich hätte ich mir mehr Interaktion und Emotionalität gewünscht, die sich überträgt und mitreißt.
Teren fand ich unangenehm und manipulativ.
Sehr interessant hingegen fand ich Maeve, die zum Ende, das übrigens total offen ist, ihren äußerst interessanten Auftritt hatte. Was es mit ihr auf sich hat erfahren wir sicherlich im zweiten Band, worauf ich wahnsinnig gespannt bin, insbesondere aufgrund der angedeuteten Gabe…

Fazit

Insbesondere die letzten Seiten rasten an mir vorbei, ich hatte das Gefühl, dass etwas in mir zerreißt. Dann war es vorbei, ich wischte den Schweiß von meiner Stirn und dachte innerlich „Oh Gott. Wie zur Hölle soll das gut gehen und was hat SIE damit zu tun??“. Ich kann Young Elites jedem empfehlen, der Lust auf eine spannende, teils dramatische Geschichte hat, aber kein Hauptaugenmerk auf fein ausgearbeitete Charaktere legt. Richtig gut gefiel mir die Gemeinschaft der Dolche an sich, inklusive der dargebotenen Gaben, sowie der vielversprechende Epilog, der mich definitiv neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht hat und im Nachhinein mein kleines Highlight in dem Ganzen war.

Young Elites gehört für mich persönlich in die Kategorie: 14657800_1115786608491020_1571496987_nVielen Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!

Weitere Rezensenten

Buchmagie // BOOKilicious // Miss Watson // his and her books

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Titel: Young Elites
Autor: Marie Lu
Seiten: 416
Preis: eBook: 14,99€, HC: 18.95€
Verlag: Loewe Verlag

Hier geht’s zum Buch.

21 Antworten zu “Rezension: Marie Lu – Young Elites”

  1. Hi Nicci,
    wieder eine schöne Rezension von dir. Schön, dass dir das Buch gefallen hat.
    Ich habe es auch gerade gelesen und war leider nicht ganz so begeistert, weil ich mich nicht mit Adelina und den anderen Figuren identifizieren und mich die Handlung dementsprechend nicht mitreißen konnte. Schade, aber es hängt halt viel von den Figuren ab. :(
    Liebe Grüße
    Nicole

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  2. Super Rezension! 😊 ich lese Young Elites momentan und die ersten 100 Seiten haben mir super gefallen! Bin gespannt was da noch auf mich zukommen wird 😊 Du hast übrigens einen sehr schönen Blog liebe Nicci 💖

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  3. Tolle Rezension!
    Auf dieses Buch bin ich schon länger gespannt und es verbringt auch schon Ewigkeiten auf meiner Wunschliste, aber jetzt ist vor kurzem auch Band drei auf Englisch erschienen, so dass ich es mir demnächst vielleicht auch endlich anschaffe. Du hast mich auf jeden Fall sehr neugierig gemacht ;)
    Zum Cover kann ich nicht viel sagen, ich finde beide nicht so berauschend irgendwie, aber das mit der Karte finde ich megageil, ich hoffe, das ist in den englischen Büchern auch mit dabei :D
    drücke dich <3

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  4. Jetzt schießen die ganzen Rezensionen zu diesem Buch wie aus dem Erdboden, und noch jeder Neuen bin ich umso mehr gespannt!
    Gestern durfte es auch bei mir einziehen und ich bin wahnsinnig gespannt!
    Deine Rezension findet ich wieder mal wunderbar ausgearbeitet und bin neugierig, wie ich die einzelnen Aspekte wahrnehmen werde!

    Liebste Grüße und ein wunderschönes Wochenende,
    Jill❤

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