Rezension: Nina MacKay – Rotkäppchen und der Hipster-Wolf

15220261_1806401359624382_5334229438948776254_n

Titel: Rotkäppchen und der Hipster-Wolf
Autor: Nina MacKay
Seiten: 380
Preis: ebook: 4,99€, TB: 14,90€
ISBN: 978-3959919890
Verlag: Drachenmond

„Im Märchenwald ist die Hölle los. Alle Happy Ends wurden gestohlen! Cinderella, Schneewittchen und Co. beschließen, ihre verschwundenen Prinzen zu retten, wozu sogleich eine “Verhöre-und-Töte”-Liste der Verdächtigen erstellt wird:

    1. Wölfe töten
2. Hexen töten
3. böse Stiefmütter töten (wobei das oft mit Punkt 2 einhergeht)
4. böse Feen töten

Nur Red findet die Idee äußerst schwachsinnig. Doch dann taucht ein gutaussehender Hipster auf, der mehr über die verschwundenen Prinzen zu wissen scheint. Schnell stellt sich heraus, dass Everton eigentlich ein Werwolf ist und auf der Liste der durch die Prinzessinnen bedrohten Arten steht. Red bleiben plötzlich nur sieben Tage, um die Prinzen zu finden, bevor sie Ever ausliefern muss. Doch warum will gerade er eigentlich die Happy Ends zurückbringen? Benutzt er Red nur für seine eigenen Zwecke? Sicher ist jedoch: In Reds Leben nimmt ab sofort die Zahl der Hipsterwitze wahnwitzige Ausmaße an, sehr zum Leidwesen von Ever …“

Ich bekam das Angebot, Rotkäppchen und der Hipster-Wolf vorab zu lesen und sagte natürlich zu, nachdem mich Plötzlich Banshee von Nina MacKay total begeistert hat. Ich bin ein großer Fan von Ninas Humor.

Meine Meinung

Das Cover wirkte auf den ersten Blick total märchenhaft und düster. Auf den zweiten Blick fielen mir dann der Selfiestick und die Smartphones auf, die das ganze etwas auflockern und bereits auf eine humorvolle Geschichte schließen ließen.
Der Einstieg gelang mir gut, jedoch war die erste Hälfte des Buches etwas holprig, ich konnte mich nicht gut mit den Charakteren identifizieren, sie wirkten „flach“.
Ab der zweiten Hälfte nahm die Geschichte dann an Fahrt zu, auch kam insbesondere für Protagonistin Red/Rotkäppchen ein weiterer Fokus hinzu, der den weiteren Verlauf immens beeinflusste. Die Gedanken und Gefühle wurden präsenter, greifbarer. Und ich konnte mich gut auf die folgende Handlung einlassen.
Der Schreibstil war auch in diesem Buch locker und flüssig zu lesen, jedoch gab es ein paar Wiederholungen von bestimmtem Formulierungen oder Tatsachen.
Die von Nina MacKay erschaffene Märchenwelt, durch die wir mit Red und Ever reisen, war sehr facettenreich, abwechselnd bunt und düster, und regte zum Träumen an. Nach „Plötzlich Banshee“ eine ganz andere, sehr besondere Thematik.
(Nina, auf der Buchmesse musst du mir unbedingt „Schere, Stein, Papier, Drache, Meerjungfrau“ beibringen!)
Schön fand ich, zwischendurch gedanklich in verschiedene Märchen abzuschweifen, die wirklich zahlreich vorkamen. Besonders toll war der verrückte Auftritt von Alice, dem Hutmacher und Konsorten. Ich fühlte mich in das herrlich wirsche Märchen (welches zu meinen absoluten Lieblingen gehört!) versetzt und hatte die Mimik von Grinsekatze und Hutmacher genau vor Augen.

„>>Gibt es hier Monster?<<
>>Leider nein<<, seufzte Alice. >>Sonst könnten wir sie zum Tee einladen.<<„

Ich freute mich über jeden neuen Charakter und musste des Öfteren richtig lachen.
Teilweise wirkte der Humor jedoch „drüber“, stellenweise zu albern.
Red gefiel mir als Protagonistin in ihrer besonderen Rolle sehr gut. Deutlich wurde, dass sie eigentlich sehr unsicher ist und an Selbstzweifeln leidet. Trotzdem verfügte sie immer über einen guten Überblick über die jeweiligen Situationen und über ihre verrückten Freundinnen.
Die Darstellungen der Prinzessinnen in der Story fand ich interessant, auch, wenn ich deren Charaktere etwas „flach“ fand, ich wusste zeitweise nicht genau, wer wer ist und was die jeweilige Person in der zugeordneten Rolle ausmacht. Besonders Snow nervte mich zwischendurch mit ihrer dramatisierenden, teilweise unangemessen impulsiven Art. Später durchlebte sie glücklicherweise eine kleine, aber feine Wendung…

„Das Einzige, was die Prinzessinnen optisch von einer Truppe Zombies abgrenzt, sind ihre gesunden Gesichtsfarben. Mit dem verlaufenen Make-Up und Frisuren, die mehr an Vogelnester erinnern als an irgendetwas sonst, hätten sie Chancen beim letzten Resident-Evil-Casting gehabt.“

Ever fand ich cool.. er schaffte es oft, Red auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Die Verbindung zum Hipster-Dasein, über die sich Red durch viele sarkastische und witzige Sprüche lustig machte, fand ich super.
Die Entwicklung der beiden gefiel mir gut, trotzdem war mir es zum Ende hin bezogen auf die Äußerungen und Dialoge etwas „too much“.
Die Kombination von märchentypischen Elementen mit Aspekten aus der heutigen Zeit, beispielsweise Selfiesticks, Chia-Samen, Instagram und Co. fand ich sehr gelungen.
Das Ende ist total offen. Natürlich würde ich sehr gerne wissen, wie es weitergeht, auch, wenn ich den dort beschriebenen Vorschlag irgendwie kurios finde und hoffe, dass Red sich nicht darauf einlässt…

Fazit

Insgesamt gefiel mir die Geschichte gut, ich fand es schön, auf der Reise mit Red und Ever zahlreichen Märchenfiguren zu begegnen und durch die jeweiligen Welten zu wandern. Insbesondere der Aufenthalt in Wonderland gefiel mir richtig gut. Die Kombination von Märchen und heutiger, moderner Zeit fand ich gelungen. Der Schreibstil war angenehm locker und flüssig zu lesen, jedoch wirkte der Humor und die Sprüche teilweise „drüber“ und albern. Manche Charaktere wirkten leider flach, sodass ich keine Bindung zu ihnen bekam.
Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ gehört für mich demnach persönlich in die Kategorie:14677973_1115786601824354_2006440360_o

Vielen Dank an Nina MacKay für das Ebook-Rezensionsexemplar!

Hier geht’s zum Buch.
Hier geht‘ zu Ninas Facebookseite.

Zum Autor:

Nina MacKay pflegt eine ausgesprochene Abneigung gegen Kurzbiographien und konnte nur mit Gewalt zu den folgenden Angaben gebracht werden:
Im realen Leben arbeitet sie angeblich als Marketing Managerin (wurde aber auch schon im Wonderwoman Kostüm im Südwesten Deutschlands gesichtet). Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten und führt imaginäre Interviews mit ihren Charakteren. Vorzugsweise mit literweise Kaffee im Gepäck. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und einige Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihr größtes Hobby, genauso wie der tägliche Austausch mit ihrem Jungautoren Verein und den zwei Betaleser Gruppen auf WhatsApp. Es lebe die moderne Technik und Pseudonyme, weswegen nichts von dieser Biographie irgendwo bewiesen werden kann.
Bisherige Veröffentlichungen: Queen on Heels: Okt. 2015 (Forever Ullstein Verlag) Plötzlich Banshee: Sommer/Herbst 2016 (Piper ivi Verlag) Rotkäppchen und der Hipster Wolf: Oktober 2016 (Drachenmond Verlag)

https://www.drachenmond.de/people/mackay-nina/

18 Antworten zu “Rezension: Nina MacKay – Rotkäppchen und der Hipster-Wolf”

  1. Liebe Nicci,

    was für eine tolle und ehrliche Rezension!
    Ich finde es super, wie du Kritikpunkte aufführen kannst, ohne dass die Rezension zu „negativ“ wird.
    Mich spornen deine Worte noch eher mehr zur Vorfreude an und ich bin wahnsinnig gespannt auf diese Geschichte!

    LG Jill <3

    Gefällt 1 Person

  2. Haha bei Alice wäre ich auch ins schwärmen gekommen😍… Hach toller Beitrag süße … Ich freue mich nun erstmal auf Plötzlich Banshee von der lieben Nina 😄😆💖

    Gefällt 1 Person

  3. Danke für deine Rezi, da ich mir unter dem Buch jetzt etwas mehr vorstellen kann, wer dich es mir doch kaufen. Ich hab lange überlegt, ob das überhaupt was gutes und etwas nach meinem Geschmack sein kann aber ich denke ich werds lesen :)

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..