Chaotischen Geschichten über ein sympathisches Trio
Paul Dini, Scott Lobdell, Marc Andreyko | Guillem March, David Lopez, Andres Guinaldo | Gotham City Sirens (1-8) | Band 1 von 3 | Verlag: Panini | 12.04.2016 | 196 Seiten | TB: 19,99€ | Rezensionsexemplar* | Kaufen?
Die Hit-Serie als Neuauflage: Schurkin? Heldin? Antiheldin? Harley Quinn, Catwoman und Poison Ivy schert es nicht länger, was die Leute von ihnen denken! Als schön-gefährliches Trio sind sie wild entschlossen, sich fortan zu nehmen, was sie wollen! Doch können es die drei temperamentvollen Damen auch mit dem Joker, dem Riddler und anderen Schurken aufnehmen? [Quelle]
Beim Stöbern auf der Panini Seite bin ich aufgrund des bunten Covers auf das Comic aufmerksam geworden. Storys, in denen es um Harley Quinn, Catwoman und Poison Ivy geht, ein mörderischer Clown und der Riddler einen Auftritt haben? Shut up and take my money!
Sehr gelungen fand ich die Einleitung zu Beginn des Softcovers, wie in vielen Panini Comics üblich. Dort erfuhr ich ein paar Hintergrundinformationen zu den Charakteren sowie wichtige Punkte zu der zeitlichen Einordnung des Geschehens. Dadurch, dass sich die drei Mädels oftmals für die Unterdrückten und Schwachen eingesetzt haben sind sie eher Antiheldinnen als Schurkinnen, und genau den Aspekt, der immer wieder im Comic aufgegriffen wurde, mochte ich sehr gerne. Zwar sind Harley, Ivy und auch Selina allesamt schelmisch, dennoch besitzen sie ein gutes Herz und stehen füreinander ein, wenn eine mal in Schwierigkeiten ist. Und genau das gibt es in diesem Buch zur Genüge.
„Verdutzt“? Im Ernst? Ich werde gleich von einem Zwerg getötet, der „verdutzt“ sagt?“
Im Prinzip ging es in den acht Storys um die Auseinandersetzung mit diversen Bösewichten, aber auch um die Frage: Wer ist Batman wirklich? Auch wurde immer mal wieder die gescheiterte Beziehung zwischen Harley und dem Joker thematisiert, was mir persönlich richtig gut gefallen hat, da ich die beiden total faszinierend finde. Jedoch wirkte Harley punktuell wie ein an Liebeskummer leidender, naiver Teenie und dafür leider wenig verrückt und tough, wie sie sonst dargestellt wurde. Auch der Riddler spielte eine große Rolle, der seinem Schurkendasein mittlerweile den Rücken gekehrt hat – zumindest mehr oder weniger – und sich nun als Privatdetektiv einen Namen machen will, sehr skurril und klug. Nebenbei wurde durch ihn eine krimihafte Linie eingeflochten, die ich mit großer Begeisterung verfolgt habe. In einer der letzten Storys trafen die Mädels auf einen mörderischen Clown, dessen Rolle mich ziemlich überrascht hat. Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten aber: es kam ein sehr interessanter Aspekt aus Mr. J’s Vergangenheit zum Vorschein! Außerdem hatte auch Hush seinen Auftritt, über den ich nun noch mehr erfahren möchte.
Durch die Harley-Joker-Handlungspunkte stand Harley natürlich relativ oft im Mittelpunkt des Geschehens. Später wurde auch Poison Ivy mehr Aufmerksamkeit in den Geschichten gewidmet, was ich sehr interessant fand. Ihre Verbundenheit zur Natur wurde gelungen dargestellt und macht neugierig auf weitere Geschichten über sie. Alleine die Tatsache, dass sie mit den Pflanzen agiert und sie immer wieder in Situationen einbringt, war schräg und beeindruckend zugleich.
„Lass mich das nicht bereuen, Ivy. Wie kann ich dich erreichen?“
„Sagen Sie’s dem Ficus in ihrem Büro. Das reicht.“
„Aber woher weisst–?“
„Er würde auch gerne näher ans Fenster geschoben werden. Er denkt, Sie wollen ihn umbringen.“
Catwoman hatte ein paar wenige Auftritte innerhalb der Storys, darauf hätte ich mir einen größeren Fokus gewünscht, aber vielleicht kommt das noch in den Folgebänden. Dennoch empfand ich die eingeworfenen Details ihrer Vergangenheit und den Aspekt mit ihrem leidenden Herzen, nachdem es ihr regelrecht herausgerissen wurde, was immense Konsequenzen für sie und vor allem ihr Kampfverhalten hatte, wissenswert.
Die Zeichnungen waren schon durch das bunte Trio sehr farbenfroh, selbst die Felder, in denen die Gedanken der einzelnen beschrieben wurden, hatten alle ihre passende Farbe, während die Sprechblasen alle weiß waren. „Die Hauptfiguren erstrahlen mit viel Liebe zum Detail und sexy Artwork.“ steht als Kommentar von Splashcomics.de auf der Rückseite des Softcovers und das kann ich nur unterschreiben. Neben der actiongeladenen Handlung gab es ein paar witzige und skurrile Situationen, die mich zum Lachen gebracht haben.
Insgesamt hat mich Gotham City Sirens 1 mit detailreichen, farbenfrohen Zeichnungen, skurrilen, Charakteren und herrlicher Situationskomik hervorragend unterhalten. Ich freue mich sehr auf die Folgebände und weitere chaotischen Geschichten über das Trio, das den über sie entstandenen Schubladen (Heldin, Schurkin, etc.) den Rücken gekehrt hat und nun eigene Regeln macht.
Weitere Meinungen
„Unsere drei Traumfrauen hier beginnen vielversprechend, auch wenn Harley Quinn wenig mit der sympathisch irren / irren sympathischen (geht beides, hö!) Psychopathin zu tun hat, die ich sonst so gerne mag.“ – Heldin in Strumpfhose
„Die Sirenen aus Gotham City stolpern jedoch eher blauäugig durch die Welt und stellen für niemanden eine Bedrohung dar. Dennoch bietet sich hier kurzweilige Unterhaltung. Die Detektivgeschichte mit dem Riddler sticht hier besonders heraus. In Zukunft sollte der Autor die Charaktere noch mehr in den Mittelpunkt stellen und sich eine konsequentere Handlung ausdenken.“ – Splashcomics
Die Hit-Serie als Neuauflage: Schurkin? Heldin? Antiheldin? Harley Quinn, Catwoman und Poison Ivy schert es nicht länger, was die Leute von ihnen denken! Als schön-gefährliches Trio sind sie wild entschlossen, sich fortan zu nehmen, was sie wollen! Doch können es die drei temperamentvollen Damen auch mit dem Joker, dem Riddler und anderen Schurken aufnehmen? [Quelle]
Reiheninformation
Gotham City Sirens 1
Gotham City Sirens 2
Gotham City Sirens 3
Vielen Dank an den Panini Verlag für das Rezensionsexemplar*.
12 Antworten zu “Rezension: Paul Dini, Guillem March, David Lopez – Gotham City Sirens 1 | Comic”
[…] witzig, beispielsweise Deadpool: Die Wette, aber auch Batman: Killing Joke und Gotham City Sirens Band 1 und Band 2. Der Humor von Joker, Harley und Co. ist wirklich […]
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[…] und bunten Antiheldinnen Catwoman, Harley Quinn und Poison Ivy schon total begeistern konnte [Rezension] war schnell klar, dass auch der 2. Band einziehen musste. Großen Dank also an den Panini […]
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[…] Stewart, Brenden Fletcher – Batgirl: Die neuen Abenteuer | 148 Seiten • Paul Dini, Guillem March u.a. – Gotham City Sirens | 196 Seiten • Phil Jimenez, J. M. DeMatteis – Wonder Woman: Götter von Gotham | 100 […]
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Liebe Nicci,
deine Rezension klingt wirklich toll. Bisher habe ich mich noch gar nicht mit diesen Figuren auseinander gesetzt, aber es klingt wirklich sehr viel versprechend ^^
Der Zeichenstil sieht auch sehr schön aus und könnte mich tatsächlich neugierig machen ^^
Liebe Grüße,
Marion ^^
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Ich liebe die Mädels einfach, die sind alle drei für sich besonders und völlig verrückt zwischendurch. :-D Da kann ich meistens mehr mit anfangen als mit den Heldinnen, die ich aber auch sehr mag.
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Liebe Nicci,
Eine wirklich interessante Rezension. Ich bin janaucz schon unglaublich gespannt auf das Heft! Nur schade, dass der Fokus doch wieder hauptsächlich auf Harley fällt, aber ich freue mich dennoch auf die Auftritte der anderen beiden!
Liebste Grüße ❤ Jill
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Danke du liebe. Ich hätte es cooler gefunden, wenn sie auch wirklich so irre gewesen wäre wie gewohnt und nicht so teeniemäßig naiv. :-D
<3
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Liebe Nicci,
eigentlich kann ich dir am Monatsanfang mein Geld schicken und du bestellst Comics und Bücher für mich :D :D :D Damn, jetzt muss ich den Comic kaufen, weil deine Rezi „leider geil“ war :D
Naja, was soll der Geiz. Immer her damit ;)
Liebste Grüße
Sonja
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Haha :-D Das freut mich sehr liebe Sonja <3
Das mit dem Geld schicken ist ne super Idee, ich bestelle dann einfach immer alles für dich mit.
<3
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