Vorstellung: Jasmin Jülicher – Stadt der Tiefe

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Jasmin Jülicher – Stadt der Tiefe (Der Hüter) | Steampunk/Krimi | 247 Seiten | eBook 3,99€ / Softcover 12,90€ | Amazon**

Biota, 1888

Biota – Die Stadt, die nach dem Großen Krieg auf dem Meeresboden gebaut worden ist. Für die Bewohner ist sie eine sichere Heimat, denn die Oberen haben dafür gesorgt, dass jede gewalttätige Tendenz in den Menschen zusammen mit ihren Erinnerungen ausgelöscht wurde.
Doch dann taucht eine grausam zugerichtete Leiche auf, die es nie hätte geben dürfen. Alexander, oberster Hüter der Stadt, und die Biologin Nic ermitteln und stellen bald fest, dass dieser Mord erst der Anfang war. Denn Biota ist längst nicht die sichere Zuflucht, die sie zu sein scheint …
Sie müssen sich entscheiden: Ist die Wahrheit es wert, dass sie dafür ihr eigenes Leben und die Existenz der gesamten Stadt aufs Spiel setzen? [Quelle]

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Hallo Jasmin! Danke, dass du dir Zeit für ein Interview mit mir nimmst. Magst du uns zunächst etwas über dich erzählen?

Hallo Nicole, ich freue mich über die Möglichkeit. Ich bin Jasmin Jülicher, 27 Jahre alt, und im Moment wohne ich noch in meiner Heimatstadt Straelen, das ist eine schöne kleine Stadt direkt an der niederländischen Grenze. Sowohl meinen Bachelor als auch meinen Master habe ich in Biologie gemacht, beide Male im Bereich aquatische Ökologie. Damit ist auch klar, dass mein Interesse den Meeres- und Süßwasserlebewesen gilt, ganz besonders fasziniert mich dabei die Tiefsee. Mit dem Schreiben habe ich erst vor ca. drei Jahren richtig begonnen, nachdem ich in der Uni ein Krimi-Seminar belegt hatte.
Ansonsten liebe ich Aquarien (In jedem Zoo bleibe ich ewig davor kleben, bis mich jemand fortschleift) und Figuren zu Filmen oder Spielen, ich gehe gerne geocachen, spiele gerne Gesellschaftsspiele (also, gemeint sind kompliziertere als Mau-Mau ;) ) und bin großer Fan der Spielreihe „Bioshock“.

Wenn ich … könnte, würde ich …

Wenn ich auch nur mit irgendeinem künstlerischem Tool umgehen könnte (Und wenn es ein Bleistift wäre), dann würde ich einen Entwurf von Biota machen, damit alle sehen können, wie die Stadt in meinem Kopf aussieht. Leider kann ich aber nicht einmal Strichmännchen malen. Und der Kunstunterricht war mein Alptraum-Fach in der Schule.

Zum Schreiben benötige ich …

Zum Schreiben benötige ich Ruhe. Ich höre keine Musik dabei, ich setze mich nicht in Cafés, ich muss dafür alleine sein. Nur das Klackern der Tasten und ich. Wenn jemand mich beim Schreiben anspricht – ganz besonders natürlich, wenn man gerade im „Flow“ ist – da werde ich wahnsinnig, das reißt mich total raus.

Eine große aktuelle Herausforderung ist..

Eine große aktuelle Herausforderung ist es, meinen ersten Roman herauszubringen. Ganz am Anfang hielt ich das Schreiben eines kompletten Romans noch für die Herausforderung, doch nun, nach ein paar Romanen mehr, weiß ich, das, was danach kommt, ist weitaus schwieriger. Da muss man sich schon mehrmals selbst Mut zureden und zum Weitermachen motivieren. Aber inzwischen habe ich diese Herausforderung fast bewältigt, es fehlt erst mal nur noch der Druck der Taschenbuchausgabe.

Mein Ratschlag an mein 17-jähriges Ich…

Fang mit dem Schreiben an, marsch marsch, dann hätte ich jetzt schon einige Geschichten mehr fertig und nicht mehr so viele im Kopf (Naja, vermutlich gelogen), die mich ablenken und die geschrieben werden wollen.

„Er hatte nicht die geringste Ahnung, was er nun tun sollte. Morde zu untersuchen war für seine Position als Hüter nicht vorgesehen. Morde waren für Biota nicht vorgesehen! Keiner der Bewohner dürfte im Stande sein, ein solches Verbrechen zu begehen. Die Oberen hatten es gesagt.“
[Stadt der Tiefe, S.55]

Mich persönlich hat besonders der Name der Stadt „Biota“ neugierig gemacht, aber auch die Tatsache, dass die Stadt auf dem Meeresboden erbaut wurde. Ich fühlte mich an ein Computerspiel erinnert, in dem das ähnlich ist. Wodurch hast du dich bezogen auf deinen Weltenbau beeinflussen lassen? Können wir uns auf bildhafte, detaillierte Beschreibungen freuen?

Der Aufbau und das Aussehen von Biota entstanden aus meinen Überlegungen, wie eine solche Stadt am Grund des Meeres gebaut sein müsste, um zu funktionieren. Wie die Gebäude dem Druck standhalten würden, wie die Regulation der Wärme laufen könnte, und so weiter. Von der Farbgestaltung her (in meinem Kopf und auch auf dem Cover des Buches) war für mich immer klar, dass vieles in der Stadt warme Metalltöne haben würde, wie Bronze und Kupfer, und das die Farben Grün und Blau dominieren. Im Roman gibt es viele Beschreibungen von Biota, es ist eine ganz eigene Welt, die ich den Lesern natürlich auch zeigen möchte. Allerdings muss ich auch sagen, dass viele ausführlichere Beschreibungen dem Lektorat „zum Opfer gefallen“ sind (Das sage ich ganz respektvoll :D ), weil es sich bei Stadt der Tiefe natürlich in erster Linie um einen Krimi handelt, der von Spannung und Schnelligkeit lebt.

Das klingt super interessant! Dein Roman Der Hüter – Stadt der Tiefe beinhaltet eine Biologin namens Nic. Sicherlich konntest du dahingehend von deinem Biologiestudium profitieren? Gibt es vielleicht sogar biografische Ähnlichkeiten, die du ihr „vermacht“ hast?

Biografische Ähnlichkeiten eher nicht, da man über Nic noch gar nicht so viel erfährt, aber Charaktereigenschaften auf jeden Fall. Tatsächlich ist es wohl so, dass mir Nic deutlich ähnlicher ist als die Hauptfigur Alexander. Den gleichen Dickkopf und eigenen Willen haben wir definitiv. Ansonsten beeinflusst meine eher wissenschaftliche Denkweise mein Schreiben natürlich schon, das konnte ich auch auf Nic und ihre Handlungen anwenden.

Sehr praktisch. Du hast bereits mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht, jetzt veröffentlichst du aktuell einen Krimi mit Steampunk/Fantasy Anteilen, bald einen Jugend-Fantasy Roman. Gibt es einen Genremix, den du ansonsten gerne mal schreiben würdest? Und welches Genre wäre so gar nicht dein Fall?

Steampunk-Horror fände ich mal interessant, müsste ich mal überlegen, ob mir da etwas Gutes einfällt… Im Genre „Liebesromane“ fühle ich mich so überhaupt nicht zuhause, was zum großen Teil daran liegt, dass ich es selbst nicht lese und auch nie gelesen habe. Da finde ich es schwierig, selbst eine solche Geschichte zu erdenken. Außerdem fällt mir das locker-flockige, was meistens zu diesem Genre gehört, nicht so leicht, meine Geschichten (ganz besondere die Kurzgeschichten) sind ja doch eher düster.

Ich bin sehr neugierig auf die düsteren Anteile. Du finanzierst den Druck der Softcoverausgabe über ein Crowdfundig. Wie kamst du auf die Idee? Ich habe gesehen, dass du dein Ziel recht schell erreicht hast. Was passiert mit dem Geld, das den Zielbetrag überschreitet?

Ja, auf die Idee, die Druckkosten über ein Crowdfunding zu finanzieren, bin ich während des Lektorats gekommen, oder eher ganz an dessen Anfang. Die Kosten für Lektorat und Cover waren nicht zu verachten, gerade für einen ersten Roman, von dem man ja gar nicht weiß, wie er angenommen wird. Aber Lektorat und Cover sind meine Verantwortung, sie sind für mich die Grundvoraussetzung gewesen, das Buch überhaupt zu veröffentlichen, sie sind nichts, was der Leser erst mal vorfinanzieren soll oder etwas, was man notfalls weglassen kann. Mit den Druckkosten ist dies aus meiner Sicht ein wenig anders. Beim Crowdfunding bestellen die interessierten Leser das fertige Buch vor und ermöglichen mir damit den Druck der ersten Auflage. Es besteht für sie nicht das Risiko, dass das mit dem Buch letztendlich doch nichts wird oder kaufen gar die Katze im Sack, weil sie gar nicht absehen können, wie das Ergebnis am Ende aussieht. Alles ist bereits fertig, nur fehlt eben noch der Druck der Taschenbücher.

Ein anderes Argument für das Crowdfunding war natürlich auch, dass man damit sehen kann, inwiefern das Buch angenommen wird. Gefällt den Lesern das Cover, gefallen ihnen Leseprobe und Klappentext. Das hilft mir dabei, zu kalkulieren, wie viele Bücher ich drucken kann / sollte.

Falls der Zielbetrag überschritten werden sollte, werde ich das Geld in eine noch höhere Qualität des Gedruckten einfließen lassen (Ich plane zwar bereits mit guter Qualität, aber besser geht bekanntlich immer) oder es dafür verwenden, den nächsten Band der Reihe anzugehen.

Ich finde die Möglichkeit echt toll und drücke dir natürlich die Daumen! Wenn du mit einem deiner Buchcharaktere in den Urlaub reisen könntest, wer wäre das, und was für eine Art von Urlaub würdet ihr buchen?

Da würde ich vermutlich Nic wählen und eine Art Forschungs- / Entdeckungsurlaub buchen. Ab nach Südafrika, durch die Reservate wandern, Tiere beobachten, tauchen und die Unterwasserwelt erforschen. Nic wäre dafür die ideale Begleitung, da sie besonnen ist, interessiert und unterhaltsam. Außerdem hätte ich ganz praktisch jemanden an meiner Seite, der mir so ziemlich alles erklären kann.

Wow, das klingt cool! Ich wäre direkt dabei. Eines morgens wachst du auf und befindest dich an der Seite von Alexander. Was jetzt?

Ich: „Guten Morgen?“
A: „Guten Morgen. Gut geschlafen?“
Ich: „Äh, wie bin ich denn hier gelandet?“
A: „Was meinst du damit? Du bist gestern Abend ins Bett gegangen, wie immer.“
Okay, das ist etwas seltsam, aber anscheinend weiß nur ich nicht mehr, warum ich hier bin. Oder ist das so etwas wie eine Parallelwelt. Aber wenn das so ist …
Ich: „Gehen wir in die Biosphäre? Ich möchte alles sehen! Los, beeil dich!“ Ich springe aus dem Bett, ziehe mich an und renne zur Tür.
A: „Das geht doch nicht, du bist nicht …“
Ich: „Du kriegst das schon irgendwie hin. Bitte!“

Ein durchaus nachvollziehbarer Dialog! Wo können interessierte Leser deine Bücher kaufen?

Stadt der Tiefe im Moment leider noch gar nicht, aber das wird sich im August ändern. Im Moment kann man das E-Book bereits in allen gängigen Online-Shops vorbestellen (Erscheinungstermin ist der 06.08.2017) und das Print wird folgen. Dann wird man die Taschenbücher ebenfalls in allen gängigen Online-Shops bestellen können, die signierten Ausgaben direkt bei mir persönlich.

Vielen Dank für Deine Zeit & Mühe! Und natürlich viel Erfolg weiterhin!

Links

Autorenseite

Crowdfunding Info-Seite (bereits beendet)

Amazon**

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Ich hoffe ihr seid neugierig auf die Krimigeschichte mit Steampunkanteilen geworden. Ich finde die Idee mit der Meereswelt super interessant. Allen potentiellen Lesern wünsche ich ganz viel Spaß!

Eure Nicci

 

6 Antworten zu “Vorstellung: Jasmin Jülicher – Stadt der Tiefe”

  1. Hey Nicci,
    ein cooles Interview hast du da mit Jasmin geführt!
    Ich habe mich auch total gefreut, dass die Crowdfunding Aktion so schnell geklappt hat und das Ziel sogar noch übertroffen hat.
    Hast du das Buch schon gelesen & schreibst du dazu noch eine Rezension? :)
    Liebe Grüße,
    Elli

    Gefällt 1 Person

    • Hey Elli,
      vielen lieben Dank!
      Ja, das stimmt, das ging echt flott. :)
      Nee, ich habe es noch nicht gelesen, das habe ich nicht in der Zeit geschafft und habe somit nur ein Interview angeboten.
      Werde es aber irgendwann lesen & rezensieren.

      Liebe Grüße!

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