„Wenn du dich ändern willst, aber das Leben dir ständig im Weg steht.“ So steht es in der Beschreibung des Buches. Vielleicht steht Penny sich aber primär einfach selbst im Weg?
Der Beitrag ist aufgrund von Links und Kaufempfehlungen als Werbung gekennzeichnet. Das Buch ist ein eBook-Rezensionsexemplar, das ich vom Verlag via NetGalley für eine ehrliche Rezension erhalten habe.
So war mein Start in die Geschichte: Als ich „No Hard Feelings“ beim pola-Verlag auf Instagram gesehen habe, war ich direkt neugierig. Eine Frau, die irgendwo zwischen Beförderung, On-Off-Beziehung und Instagram steckt – ich wollte unbedingt mehr erfahren.
„No Hard Feelings“ war für mich spannend und unterhaltsam, hat mich aber gleichzeitig auch ein wenig angestrengt. Das liegt primär daran, dass die Protagonistin Penny so vieles negativ einordnet, zerdenkt, dramatisiert und wenig selbstreflektiert wirkt. Statt Verantwortung zu übernehmen, externalisiert sie vieles. Und obendrauf kommen eine ordentliche Portion ungesunder Neid und eine Prise Missgunst.
Und vielleicht sind einige von uns einfach dazu bestimmt, einsam und in allem nur durchschnittlich zu sein.
Genevieve Novak – No Hard Feelings (Kindle-Position 577)
Das ist der Inhalt: Inhaltlich geht es um Ex-Partner, berufliche Entwicklung, Wertschätzung und Freundschaften. Penny malt dabei oft den Teufel an die Wand, und ihr Blick auf die Welt ist manchmal schwer auszuhalten. Gleichzeitig steckt aber auch viel Wahrheit in ihren Gedanken, die viele Menschen in der Mitte oder gegen Ende der Zwanziger sehr gut nachvollziehen können.
Beim Lesen gab es viele Ups and Downs, was ja auch der Weg ist, wenn man durchs Leben geht und heilt. Ich als 36-jährige Frau musste vermutlich öfter mit den Augen rollen, als es eine 26-Jährige getan hätte. Aber das ist völlig okay, schließlich ist das auch irgendwie ein Perspektivthema. Schmunzeln musste ich trotzdem auch recht oft.
Manchmal wollte ich Penny einfach schütteln. Manchmal wollte ich mich aber auch einfach neben sie setzen, über alles quatschen, sie in die richtige Richtung schieben und ihren Selbstwert pushen. Sie empowern und ihr gut zureden.
Ich glaube, das Buch ist vor allem für Mitte-20-Jährige gedacht, die sich selbst ein wenig lost fühlen. Für alle, die Coming-of-Age mögen, aber eben nicht aus der Teenie-Perspektive, sondern aus dem Blickwinkel von Mitte/Ende 20. Für alle, die Lust haben auf einen humorvollen Roman, der ernste Themen eher leichtfüßig verpackt. Und jene, die vielleicht selbst gerade mit Job, Karriere, (Ex-)Beziehungen oder irgendwie mit allem strugglen.
Was mir ein wenig gefehlt hat, war mehr Ernsthaftigkeit und ein vernünftiges Fazit. Penny hat eigentlich einen klaren Veränderungswunsch, aber der Leidensdruck ist offenbar trotzdem nicht hoch genug. Stattdessen schiebt sie die Verantwortung immer wieder von sich weg und externalisiert komplett. Gerade der Therapie-Aspekt, den es dann doch noch gab, hat hier für mich gut gepasst, aber auch da hat mir irgendwas gefehlt.
Übrigens wird es in der Geschichte auch normalisiert, gar romantisiert, ständig Alkohol zu trinken. Egal, ob man etwas zu feiern hat oder ein Tag absolut beschissen war. Letztlich braucht man ja auch eigentlich gar keinen Grund.
Fazit: „No Hard Feelings“ ist ein unterhaltsamer, humorvoller Roman mit vielen ehrlichen, aber auch anstrengenden Momenten. Perfekt für Leser:innen, die sich selbst irgendwo zwischen Mitte und Ende 20 verloren fühlen und Lust auf eine Geschichte haben, die zeigt, wie chaotisch, widersprüchlich und auch witzig dieser Lebensabschnitt sein kann.
No Hard Feelings bei pola (Bastei Lübbe) | No Hard Feelings auf Amazon
Autor:in: Genevieve Novak, Übersetzer:in: Babette Schröder
Inhalt zum Aufklappen
Wenn du dich ändern willst, aber das Leben dir ständig im Weg steht
Wenn Penny sich mit ihren Freunden vergleicht, schneidet sie gar nicht gut ab. Annie wird Partnerin in einer Kanzlei, Bec hat sich verlobt, Leo macht sorglos Party. Penny aber wartet … auf Max, ihren On-Off-Freund, der nie zurückruft, auf die versprochene Beförderung, darauf, dass ihr richtiges Leben beginnt. Doch sie hat die Nase voll, alles soll sich ändern. Sie will es mit Max schaffen, ihre tyrannische Chefin beeindrucken und ihre Panikattacken in den Griff bekommen. Aber dann ist sie doch wieder auf Instagram unterwegs, wacht morgens mit einem Kater auf und schwelgt in Selbstkritik. Aber wenn sich schlechte Gewohnheiten so gut anfühlen, wie kann man dann wissen, was richtig für einen ist?
Eine kluge und empathische Darstellung von toxischen Beziehungen und ihrer Alltäglichkeit
Quelle: pola (Bastei Lübbe)
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