Sarah Nisse – Amour Fantastique | Carlsen Verlag* | Fantasy | Einzelband | ISBN: 978-3-646-30038-3 | 310 Seiten | 4,99€ (eBook) | Amazon* |
Ghostwriterin Lily Olivier hat die Gabe geerbt, schlechte Romane in wunderschöne Geschichten zu verwandeln. Grund dafür ist ihre magische Schreibfeder, mit der sie nun auch den miserablen Liebesroman von Millionärssohn und YouTuber Frédéric Leblanc überarbeiten und zu einem Kunstwerk machen soll. Doch als Frédéric sie schließlich auf frischer Tat bei der Arbeit erwischt, stellt er Lily eine Bedingung. Im Gegenzug für sein Schweigen verlangt der attraktive Junggeselle, die Hintergründe der Feder und die Mysterien von Lilys Familie aufzudecken. Und während die beiden dem Schlüssel zur Auflösung der verborgenen Rituale und Intrigen immer näher kommen, scheinen sie auch einander nicht mehr allzu fern zu sein… [Quelle]
Heute möchte ich euch ein Interview mit Sarah Nisse, der Autorin von Amour Fantastique, Schmetterlingsblau und Dunkelherz, präsentieren. Schmetterlingsblau hat mich damals durch den besonderen Schreibstil und die teilweise recht düstere Atmosphäre, aber vor allem durch die interessante Thematik überzeugt. Somit war klar, dass ich auch Amour Fantastique lesen möchte.
Hallo Sarah! Danke, dass du dir Zeit für ein Interview mit mir nimmst. Magst du uns zunächst etwas über dich erzählen?
Sehr gerne! Ich bin 29 Jahre alt, Deutsch-Französin, verheiratet, lebe im wunderschönen Mainz und unterrichte als Gymnasiallehrerin die Fächer Geschichte, Politik und Wirtschaft. Geboren wurde ich im Mittelrheintal und irgendwie haben die vielen Burgen und Rheinsagen dazu geführt, dass ich eine blühende Fantasie entwickelt habe. Nun schreibe ich. Liebend gerne und überall. Am besten in der Bahn. Gerne auch im Café. Oder in meinem Wohnzimmer. Sechs Romane für Jugendliche/junge Erwachsene und ein Kinderbuch habe ich bereits fertiggestellt, mit Amour Fantastique – Hüterin der Zeilen wird jetzt mein vierter Roman veröffentlicht – und wie beim ersten bin ich ziemlich aufgeregt, wie die Geschichte bei meinen Lesern ankommen wird!
Wenn ich … könnte, würde ich..
Wenn ich zaubern könnte, würde ich die Zeit anhalten, damit ich endlich all die Geschichten aufschreiben kann, die in meinem Kopf herumgeistern.
Zum Schreiben benötige ich..
meinen Laptop, eine Tasse grünen oder schwarzen Tee und die passende Schreibmusik auf den Ohren. Wenn diese drei Elemente vorhanden sind, kann ich eigentlich überall schreiben.
Eine große aktuelle Herausforderung ist..
meinen Job als Lehrerin im Referendariat und das Schreiben unter einen Hut zu bringen. Beides kostet sehr viel Zeit, deswegen wünsche ich mir gerade nichts sehnlicher als ein paar Extrastunden pro Tag, um voll und ganz in meine Geschichten eintauchen zu können. Denn auch wenn ich nicht so viel Zeit zum Schreiben finde, verfolgen mich all die Geschichten, die noch erzählt werden wollen, und immer wieder klopfen neue Ideen an die Tür und drängen sich auf, obwohl ich sie gerade ganz und gar nicht gebrauchen kann. ;-)
Mein Ratschlag an mein 17-jähriges Ich..
„Schreib einen Roman!“ Leider kam mir die Eingebung, dass das Schreiben von Romanen mein Ding sein könnte, erst mit Mitte zwanzig … Wie viele Romane ich mittlerweile geschrieben haben könnte, hätte ich schon mit 17 Jahren damit angefangen! Aber am Ende ist es wohl wirklich so: Alles hat seine Zeit und manchmal muss man Umwege gehen, um ans Ziel zu kommen.
„Es war eine verrückte Idee zu glauben, die Feder könnte wie ein Zauberstab funktionieren. Doch war nicht gerade das der Zauber meiner Familie? Worte, die aus einer Feder tropften und Magie Wirklichkeit werden ließen?“
[Sarah Nisse – Amour Fantastique]
Du schreibst in Amour Fantastique über Lily, die eine magische Schreibfeder besitzt, die sie dafür benutzt, schlechte Romane in schöne Geschichten zu verwandeln. Würdest du gerne mal so eine Feder besitzen?
In manchen Phasen des Schreibprozesses hätte ich mir eine solche Feder definitiv gewünscht! Denn bei jedem Roman gibt es Szenen und Kapitel, die man nicht so gerne schreibt, Phasen, wo das Schreiben zäh wird und es schlimmstenfalls gar nicht weitergeht. Hundert Prozent zufrieden bin ich eigentlich nie mit einem Text – man könnte immer noch so viel verbessern. Mit solch einer magischen Schreibfeder wären meine Texte also um einiges besser und ich hätte sicher schon mehr als sechs Romane schreiben können.
Andererseits wären es dann ja nicht mehr meine Texte und Geschichten. Ich hätte nicht all die Höhen und Tiefen mit meinen Protagonisten durchlebt, so viele Stunden Lebenszeit mit ihnen geteilt, was sie unwiderruflich zu einem Teil meines Lebens macht. Das wäre doch irgendwie ziemlich schade und bei weitem nicht so befriedigend, wie Wort für Wort selbst aufs Papier zu bringen und am Ende etwas ganz Eigenes in den Händen halten zu können. Wahrscheinlich brauchen Romane einfach ihre Unperfektheit und die ganz eigene Handschrift des Autors oder der Autorin, sonst würde ihr Charme verloren gehen.
Da hast du recht. Und in deinen Büchern merkt man deinen besonderen Charme total! Du schreibst ja vorwiegend im Fantasy-Bereich. In welchem Genre würdest du gerne mal schreiben? Und was wäre gar nicht so deins? Würdest du eventuelle coole Genre-Mixe erschaffen?
Ich glaube, ich würde wirklich gerne mal einen Roman für Erwachsene schreiben. Am liebsten einen, der ein reales Setting in unserer Zeit mit fantastischen Elementen mischt – solche Genre-Mixe mag ich sowieso am liebsten. Ich lese gerne die Bücher von Marc Levy oder Mathias Malzieu und selbst mal eine solch zauberhafte Geschichte zu schreiben, die sich irgendwie in keine Schublade pressen lässt, wäre mein Traum. Auch wenn es dann leider schwierig werden würde, dafür einen Verlag zu finden… Nicht vorstellen könnte ich mir derzeit, einen historischen Roman zu schreiben. Da schreckt mich die Recherchearbeit einfach ab, weil ich mich nicht gerne lang mit der Planung aufhalte, sondern am liebsten direkt los schreibe (Und das, obwohl ich Historikerin bin…). Aber ich sage niemals nie, schließlich konnte ich mir am Anfang nicht vorstellen, jemals etwas anderes zu schreiben als Jugendfantasy und mittlerweile liegen zwei realistische Jugendthriller und ein Kinderbuch in meiner Schublade.
„Amour Fantastique ist meine Liebeserklärung an all die wundervollen Liebesgeschichten, die es zwischen zwei Buchdeckeln oder auf einer Leinwand zu entdecken gibt, meine Liebeserklärung an die Kraft der Fantasie und die Macht des geschriebenen Wortes.“
Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, was deiner Schreibfeder noch so entspringt! Und den Roman für Erwachsene würde ich dann gerne vorab lesen, Verlag hin oder her, hehe. Steht denn die Liebesgeschichte, wie Titel und Klappentext vermuten lassen, in deinem Roman im Vordergrund, oder gibt es noch weitere wichtige Aspekte, die primär behandelt werden?
Die Liebe steht definitiv im Vordergrund, allerdings nicht nur die Liebe zwischen meinen Protagonisten (die nicht immer ganz reibungslos daherkommt…), sondern auch die Liebe zu Büchern und Geschichten. Amour Fantastique ist meine Liebeserklärung an all die wundervollen Liebesgeschichten, die es zwischen zwei Buchdeckeln oder auf einer Leinwand zu entdecken gibt, meine Liebeserklärung an die Kraft der Fantasie und die Macht des geschriebenen Wortes.
Gleichzeitig spielt Lilys Familie eine große Rolle – eine Riege starker, selbstbestimmter Frauen, die seit Generationen als Schreibmagierinnen den Lauf der Dinge beeinflussen und dabei auch keine Intrigen und Tabubrüche scheuen. „Wie weit darf die Schreibmagie gehen?“ – Das ist eine der bestimmenden Fragen des Romans.
Das klingt großartig. Schon alleine der Begriff „Schreibmagierinnen“ stimmt mich total neugierig! Wenn du mit einem deiner Buchcharaktere in den Urlaub reisen könntest, wer wäre das, und was für eine Art von Urlaub würdet ihr buchen?
Darüber musste ich jetzt wirklich lange nachdenken, denn eigentlich würde ich sie am liebsten alle mitnehmen. Aber ich glaube, ich würde mich erst mal für Karim aus Dunkelherz entscheiden, denn mit ihm könnte ich stundenlang schweigend am Meer sitzen und melancholisch auf die Wellen schauen. Das hätte etwas Beruhigendes. Und ich glaube, wir würden uns ziemlich gut verstehen, auch ohne Worte. Bei Ava, meiner Protagonistin aus Dunkelherz, wäre das definitiv anders – sie wäre mir viel zu anstrengend für einen Urlaub, weil sie sich ständig von einem Abenteuer ins nächste stürzen würde.
„Sinneseindrücke wie das Gefühl von Regentropfen auf der Haut oder der Geruch von frisch gebackenen Croissants inklusive. Solch eine magische Schreibstunde im Hause Olivier würde ich nur zu gerne einmal miterleben!“
Da würde ich mich auch eher für Karim und den ruhigen Urlaub entscheiden. Eines morgens wachst du auf und befindest dich an der Seite von Lily. Was jetzt?
Ich würde Lily auf der Stelle überreden, die Vorhänge zuzuziehen, ihren Zutatenkoffer zu öffnen, Tintenfass und Papier bereit zulegen und die magische Schreibfeder zum Leben zu erwecken. Denn während die Feder wie durch Zauberhand ihre Geschichten niederschreibt, flackern im Raum Bilder auf, wie auf einer alten Kinoleinwand, sodass die Zuschauer voll und ganz in die Geschichte eintauchen können – Sinneseindrücke wie das Gefühl von Regentropfen auf der Haut oder der Geruch von frisch gebackenen Croissants inklusive. Solch eine magische Schreibstunde im Hause Olivier würde ich nur zu gerne einmal miterleben!
Wow.. das klingt wirklich toll! Sarah, wo können interessierte Leser deine Bücher kaufen?
Meine Bücher können in jeder Buchhandlung, online über Amazon, Thalia & Co. oder direkt über den Verlag bestellt werden. Wer ein ganz besonders liebevoll verpacktes und sogar signiertes Exemplar (solange der Vorrat reicht!) von Dunkelherz oder Schmetterlingsblau erwerben möchte, der sollte direkt beim Drachenmond Verlag bestellen: https://www.drachenmond.de/people/nisse-sarah/
Vielen Dank für Deine Zeit & Mühe! Und natürlich viel Erfolg weiterhin!
Ich danke dir für die tollen Fragen! Es hat sehr viel Spaß gemacht, sie zu beantworten.
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Ich hoffe ihr seid neugierig auf das Buch geworden. Allen potentiellen Lesern wünsche ich ganz viel Spaß!
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2 Antworten zu “Vorstellung: Sarah Nisse – Amour Fantastique”
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[…] für den Juni geplant nehme ich es mir dann für den Juli vor. Das Interview mit Sarah hat mich zusätzlich neugierig gestimmt und ich bin sehr gespannt darauf, wie sie die Thematik mit […]
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