Rezension: Nancy Pfeil – Thalél Malis

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Nancy Pfeil – Thalél Malis | Tagträumer Verlag | Fantasy | 465 Seiten | 16,90€ (TB), 4,99€ (eBook) | ISBN: 978-3946843092 | Amazon*

Eine Liebe, gesät im Hass.
Ein Thron, der seine Könige besitzt.
Eine Bestimmung.
Befeuert durch einen Krieg zwischen zwei Reichen,
ist ein jeder dazu verdammt Opfer zu bringen,
damit das eigene Licht nicht erlischt.

„Richte eine Waffe nur auf einen anartischen Krieger, wenn du sicher bist, dass du ihn auch töten kannst.
Laufe nur weg, wenn du weißt, dass er langsamer rennt als du. Schweige lieber, bevor er deine Lügen enttarnen kann.
Und, Neyla, bleibe niemals vor ihm auf dem Boden liegen.
Ich habe dich eine Menge gelehrt, aber den Stolz einer Kriegerin hast du schon mitgebracht.“ [Quelle]

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Kein Freund kann dir das beibringen, was dich ein Feind lehren würde.
[Thalél Malis, Nancy Pfeil, S. 7]

Schon vor einiger Zeit fragte Nancy Pfeil, ob ich ihr Fantasydebüt, Thalél Malis, vorab lesen möchte. Ohne das Cover zu kennen sagte ich zu, denn der Inhalt stimmte mich total neugierig. Als ich dann das Cover sehen durfte war es völlig um mich geschehen. Und wieso mir schon während des Lesens die Worte fehlten und mich das Buch sprachlos zurückließ erzähle ich euch jetzt…

Schon der Einstieg in die Geschichte sorgte bei mir für eine unmittelbare Erhöhung des Pulses. Ich wurde in Neylas Welt hineingeworfen und bekam einen Einblick in ihre Lebenssituation. Sie, als Prinzessin von Thalél Malis, wird von anartischen Gefangenen trainiert. Im Bogenschießen, im fluchtartigen Reiten und gleichzeitigem Zielen, im Nahkampf, im Überleben. Wieso insbesondere letzteres wichtig ist solltet ihr natürlich selbst herausfinden.

Ney(la) war eine großartige Protagonistin. Zunächst manchmal etwas naiv mausert sie sich zu einer starken und mutigen Kämpferin, die spricht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Die Dialoge waren dementsprechend humorvoll, direkt und manchmal sarkastisch. Ihre immense Entwicklung machte mich stolz, ich habe sie gerne begleitet und mit ihr gelitten, gefühlt, gehofft und getrauert. Vor allem der letzte Teil des Buches zerriss somit nicht nur ihr Herz, sondern auch das meine. Dass die Geschichte von einem allwissenden Erzähler berichtet wurde fand ich in dem Fall sehr gelungen, da der Verlauf somit gut zu verfolgen war. Auch war genau das wichtig, um Gedanken verschiedener Charaktere und deren Positionen zu erfahren. Auch Danis mochte ich sehr gerne, nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Darstellung und seiner direkten Art. Die schicksalhafte Wendung schockierte mich dabei völlig, ich war emotional total mitgerissen. Auch Wim war einer meiner Lieblinge, ebenso Ariel, der eine angenehme Konstante darstellte.

Ich mache mir keine Gedanken um den Thron. Der Thron bringt nicht den Frieden. Und der Mensch, der auf ihm Platz nimmt, entscheidet nicht darüber.
[Thalél Malis, Nancy Pfeil, S. 400]

Den Schreibstil fand ich insgesamt sehr angenehm und intensiv, Nancys Liebe zum Detail spürte ich nahezu in jedem Satz. Die Emotionen wurden auf mich übertragen, dass ich es im Zug las war dafür zwischendurch nicht sehr vorteilhaft, da mir Geräusche des Erstaunens, des Schocks und der Wut entglitten. Manches Mal legte ich das Buch aber auch kurz ab und seufzte, weil ich den Moment genießen und in den entstandenen bildhaften Gedanken schwelgen wollte. Die verschiedenen, wechselnden Settings konnte ich mir demnach hervorragend vorstellen. Selten verspürte ich bei einem Buch das Bedürfnis, es verfilmt sehen zu wollen, aber hier war es definitiv so. Die Darstellung der zwei Völker, wobei die Anarten in drei Stämme unterteilt waren, fand ich sehr gelungen, optisch wie charakterlich. Die Beschreibungen der Ortschaften überzeugte mich gänzlich. Ich stand an Neys Seite und ritt und lief gemeinsam mit ihr durch die Dörfer und Wälder. Sehr hilfreich fand ich die Begriffserklärungen am Ende des Buches.

Es gab rasante Plottwists, ungeahnte Wendungen und einen kontinuierlichen Wechsel von Sympathie und Antipathie gegenüber der Nebencharaktere. Ich wusste oft nicht, wer zu den „Guten“ gehört, wem ich trauen kann und wen ich lieber meiden sollte. In meinen Annahmen wurde ich des Öfteren getäuscht und anhand des ereignisreichen Verlaufs eines besseren belehrt. Das offen gehaltene Ende lässt auf einen ereignisreichen zweiten Band schließen.

Thalél Malis hat mich alles in allem total begeistert. Es war ein überwältigendes und intensives Leseerlebnis, welches mich emotional völlig mitgerissen und letztendlich sprachlos hinterlassen hat. Das Worldbuilding war sehr gelungen, die Darstellung und Ausarbeitung der Charaktere eindrucksvoll. Ein absolutes Must-Read für Fantasyfans und für mich definitiv ein Liebling!

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Vielen Dank an den Tagträumer Verlag & Nancy Pfeil für das Rezensionsexemplar!

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16 Antworten zu “Rezension: Nancy Pfeil – Thalél Malis”

  1. Tolle Rezension! Man kann deine Begeisterung wirklich mitfühlen beim lesen und das überzeigt mich jetzt auch vom Buch :p Ich habe ja, seitdem Anna das Cover gezaubert hat ein Auge darauf geworfen, war bis jetzt aber nicht sicher, ob ich es mir holen muss. danke dass du mir diese Frage nun beantwortet hast ;D
    <3

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  2. Hey,

    ich muss ja sagen, dass mich Cover und Klappentext so gar nicht ansprechen, aber deine Rezi macht mich doch neugierig. Vielleicht sollte ich das Buch doch auf meine Wunschliste wandern lassen.

    Gruß
    Isbel

    Gefällt 1 Person

  3. Huhu Nicci,

    ah, wie cool, dass dir das Buch so gut gefallen hat. Ich hatte es wirklich im Blick und du hast mich jetzt echt überzeugen können. Da vertraue ich dir jetzt mal voll und ganz und setze es auf meiner Wunschliste ein wenig höher.

    Liebst,
    Jule

    Gefällt 2 Personen

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