Rezension: Michelle N. Weber – Die Rabenkönigin

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Titel: Die Rabenkönigin
Autor: Michelle N. Weber
Seiten: 372
Preis: ebook: 4,99€, TB: 14,90€
ISBN: 978-3959910415
Verlag: Drachenmond

„Eine Königin, in deren Brust kein Herz schlägt.
Ein Prinz, gefangen hinter Spiegeln.
Das Spiel des Feenkönigs, das keine Sieger kennt.

Ein mächtiger Fluch lastet auf der königlichen Familie, so munkelt man in Sorieska. Seit Generationen hat niemand ein Mitglied des uralten Geschlechtes zu Gesicht bekommen. Und wer das Schloss auf dem Hügel erblickt, auf dessen Türmen Schwärme von Raben sitzen wie eine unheilvolle Wolke, möchte nur allzu gern glauben, dass es der Wahrheit entspricht.
Ein Jahr ist vergangen, seitdem Majas liebster Freund Elejas durch die Tore des Schlosses getreten und nicht wieder nach Hause zurückgekehrt ist. Und ebenso lange wispert das Blut der Feen in ihren Adern, dass ihm etwas geschehen sein muss.

Gegen den Willen ihres Vaters macht sie sich auf, Elejas’ Schicksal zu ergründen. Begleitet von einem sprechenden Raben entschlüsselt Maja nach und nach die Geheimnisse des alten Gemäuers und seiner sonderbaren Bewohner. Doch zugleich gerät sie immer tiefer in den Sog der Gefahr, die hinter den Spiegeln lauert.“

Nachdem ich euch Die Rabenkönigin sowie die Autorin in meiner Buch- und Autorenvorstellung näher gebracht habe und dort bereits andeutete, dass mir der Schreibstil sehr zusagte, präsentiere ich euch hiermit meine ausführliche Rezension zum Buch.

Meine Meinung

Als ich die Anfrage bekam, Die Rabenkönigin zu lesen und daraufhin dieses wunderschöne, düstere, magische Cover sah, mit der Frau in dem roten Umhang, der total im Kontrast zu dem Rest steht, sagte ich zu. Auch der Inhalt klang vielversprechend und ließ auf eine düstere, spannende Geschichte schließen.
Als ich begonnen habe, das Buch zu lesen, hatte ich den Klappentext nicht mehr präsent, sodass ich erst nach und nach erfuhr, worum es genau geht. Dies ist in vielen Fällen sehr praktisch, da ich die Geschichte dadurch komplett unvoreingenommen erleben kann.
Direkt fiel mir der tolle, metaphorisch und altertümlich wirkende Schreibstil auf, der mich über die gesamte Lesezeit begeisterte und mitriss. Er erzeugte eine angenehme, situativ „zauberische“ (s. erstes Zitat, das den Stil hervorragend abbildet) Atmosphäre, die ich durch die Band Aurora, deren sehr passende Musik ich beim Lesen hörte, unterstützte.

„Weiße Rosen. Sie waren überall.
Ihre Köpfe schälten sich aus dem Nebel heraus und schwankten sacht in der milden Brise.
Sie wucherten über Bögen, die Tore in der nebligen Welt bildeten.
Es war, als wandelte sie zwischen Wolken, als sei der Himmel auf die Erde herabgestürzt
und hätte sie verschlungen.
Eine leise, träumerische Melodie erklang und leitete sie über die Wege
des fremdartigen Gartens, unter Bäumen entlang, deren Äste den Himmel ausblendeten.
Es war zauberisch. Märchenhaft.
Von einer zerbrechlichen Schönheit, die in der Wirklichkeit nicht existieren konnte.“

Jedoch waren einzelne Stellen meiner Meinung nach zu umfangreich und detailiert beschrieben, sodass ich kurzzeitig den Faden verlor. Anfangs erschwerten es mir die vielen ähnlichen Namen (Maja Carjesan, Cosmyr Carjesan, Corvyn…), der Geschichte zu folgen.
Dahingegen hätte ich mir eine differenziertere und ausführlichere Darstellung von Majas Fähigkeiten sehr gewünscht.

Die Protagonistin Maja war mir mit ihrer mutigen und neugierigen Art sehr sympathisch, sie hatte stets ihren eigenen Kopf. Auch blieb sie sich und ihren engsten Freunden stets treu, egal, was die jeweilige, oft sehr dramatische Situation, (er)forderte. Ich habe sie sehr gerne auf ihrem Weg, der mehrere Abenteuer und interessante Begegnungen beinhaltet, begleitet. Die Integration und gleichzeitig große Hilfe des Raben, der eine einflussreiche Rolle spielt, fand ich gelungen.
Die Königin fand ich zunächst egoistisch und dadurch oftmals nervig. Später konnte ich ihr jedoch auch etwas Gutes abgewinnen, was insbesondere an einer Entscheidung ihrerseits lag, die weitreichende Folgen für die beiden Welten hatte.
Den Feenkönig stellte ich mir durch die detaillierte Beschreibung sehr unsympathisch und optisch abschreckend, aber auch machtvoll vor. Letzten Endes tat er mir dann aber sogar leid. Auch hätte ich gerne gewusst, wie es „danach“ mit ihm weitergeht.
Corvyn war mir vor allem aufgrund seines Humors sehr sympathisch.
Mein persönlicher Liebling in dem Buch ist aber Vijctor. Er war unglaublich loyal, verständnisvoll und übernahm Verantwortung. Auch sorgte er sich um und für Maja, als andere wichtige Charaktere dazu nicht in der Lage waren.

Die Geschichte von bösen, herzlosen Feen, die nach Leidenschaft streben und guten, helfenden Raben gefiel mir sehr gut. Es handelte sich um einen Kampf für Gerechtigkeit und Frieden, um ein gelungenes Konstrukt zweier verschiedener Welten, dazwischen Maja, die sich anhand ihrer Herkunft diesbezüglich auszuloten und einzuordnen, aber auch abzugrenzen versucht.

Im letzten Teil steigt die Spannung durch die dramatische und rasante Handlung immens an, ich habe mit den Charakteren mitgefiebert, gehofft und getrauert.
Das Ende – und somit die Geschichte – ist abgeschlossen und für mich persönlich gewünscht und passend.
Nichtsdestotrotz würde ich gerne noch mehr über einzelne Charakere, den Beziehungen untereinander und den Entwicklungen dessen erfahren.

„Die Natur hatte zurückerobert, was der Mensch zu bezähmen getrachtet hatte.
Beete hatten ihre Grenzen gesprengt und gossen ein Meer aus Blumen über den Weg.
Zarte Blütenköpfchen streichelten über ihre Knöchel und Grashalme hakten sich in die Absätze ihrer Schuhe, als wollten sie sie zwingen, innezuhalten.“

Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir die Geschichte über helfende Raben und böse, nach Leidenschaft trachtende Feen sehr gut gefiel. Insbesondere mochte ich die erschaffene düstere Atmosphäre und den metaphorischen, altertümlich wirkenden Schreibstil. Jedoch waren einzelne Stellen zu ausführlich beschrieben, sodass ich kurzzeitig abdriftete. Die Rolle der Rosen war sehr interessant, auch habe ich es genossen, mich in den beschriebenen, oft sehr magischen Orten, zu verlieren
Die Rabenkönigin“ gehört für mich demnach persönlich in die Kategorie:14657800_1115786608491020_1571496987_n

Vielen Dank an Michelle N. Weber für das Ebook-Rezensionsexemplar!

Hier geht’s zum Buch.
Hier geht‘ zu Michelles Facebookseite.
Hier geht’s zum besagten Album von Aurora.

Zum Autor:

In meiner Buch- und Autorenvorstellung erfahrt ihr weiteres über Michelle sowie Hintergründe zu Die Rabenkönigin.

Michelle Natascha Weber wurde 1980 in Hanau geboren und lebt heute am Rhein. Nach dem Abitur studierte sie Kunstgeschichte und Anglistik in Gießen und widmete sich ihrer Leidenschaft für das Schreiben. Sie schreibt Fantasy-Romane, in denen sich Märchenelemente mit Gothic Romance und Mantel und Degen Einflüssen vereinen.
https://www.drachenmond.de/people/weber-michelle-natascha/

5 Antworten zu “Rezension: Michelle N. Weber – Die Rabenkönigin”

  1. Ich hab das Buch eben erst im Video von der lieben Laura Laqu gesehen und optisch ist es ein wahrer Hingucker so das ich es direkt auf meine Wishlist geparkt habe^^
    Mit ähnlichen Namen diverser Protagonisten empfinde ich es auch etwas schwierig. Mal schauen ob es demnächst im Warenkorb landet ♥
    Obwohl bei meiner Neuzugänge Liste ^^ hhaha
    Hab einen schönen Abend Maus ♥

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